05. Juli 2020
Differenzierte Geländehöhen an der Halde sind trotz längerer Diskussion im Erörterungstermin weder von dem Vorhabenträger angegeben noch vom LBEG ermittelt/veröffentlicht worden.
Die BI Umwelt Wathlingen hat diese Höhenangaben aber in einer Powerpointpräsentation gefunden, die der Vorhabenträger am 19.05.2011 in einer Sitzung des Umweltausschusses des Kreistages Celle gezeigt hat und die im Protokoll einsehbar ist.
Über die daraus von der BI entwickelte realistische Darstellung der Lage von Haldenbasis und Grundwasserspiegel hinaus sollen diverse Mängel der Darstellung von K+S und fehlende Informationen in den Antragsunterlagen aufgezeigt werden.
Die Neigung des Geländes und die des Grundwasserspiegels ist zur Verdeutlichung stärker dargestellt, als in Wirklichkeit. Der Maßstab entspricht dem der Einsenkung. Auch die ist zur Verdeutlichung stärker dargestellt, als sie sich in Wirklichkeit darstellt.
Den gesamten Bericht finden Sie als PDF unter diesem <Link>
Durch die folgenden, mit einfachen Mitteln erstellten, drei Schaubilder wollen wir zeigen, wie die Firma K+S die Abdeckung der Kalirückstandshalde in Wathlingen plant. Wichtig ist uns vor allem, zu veranschaulichen, welche Probleme es hinsichtlich der Halde aus Sicht der BI aktuell schon gibt. Auf lange Sicht würden weitere gravierende Folgen hinzukommen. Letztlich werden die Auflösung der Halde und die Versalzung des Grundwassers nicht gestoppt, sondern nur verzögert.
(Die Skizzen sind nicht maßstabsgetreu)
1. Kalirückstandshalde (vermutlich ohne Basisabdichtung)
2. Dichtungsschicht unter der Abdeckung
3. Kapillarbrechende Schicht
(aufbereiteter Bauschutt - soll Aufstieg vegetationsschädlichen, salzbelasteten Niederschlagswassers verhindern)
4. Niederschlagswasser (eingesickert)
5. Drainage
6. Schüttkeil (Abfallstoffe)
7. Kulturschicht (überwiegend Abfallstoffe) mit Vegetation
8. Berme (Fahrspur) mit Entwässerungsgraben (führen ringförmig um die Halde herum)
9. Dichtungsschicht über der Halde (Material unbekannt)
Probleme bezüglich der bestehenden Kalirückstandshalde
1. Oberfläche - Tonschicht nicht flächendeckend / Rinnen -> durchlässig für Niederschlagswasser (A)
2. Randbereiche wasserdurchlässig (A)
3. Verkarstungen, die den Haldenkörper durchziehen können (A)
4. Fehlende Basisabdichtung zu vermuten (A)
5. Einsenkung der Halde zu vermuten (B)
6. Grundwasserkontakt der Haldenbasis möglich (B)
(A) keine grundsätzliche Lösung durch die Abdeckung
(B) Verschlechterung durch die Last der Abdeckung
1. Grubengebäude teilweise unter der Halde
-> Bodensenkung und weitere Einsenkung der Halde / Abdeckung und damit Auflösung von unten wahrscheinlich
2. Höhere Grundwasserstände bei Wiedervernässung des Brandes im Haldenbereich möglich
3. Erosion der Abdeckung durch umstürzende Bäume, Tierhöhlen, Stürme und Starkregenereignisse
4. Zumindest ein Teil des eingedrungenen Niederschlagswassers dringt bis zur Kalirückstandshalde vor,
verdunstet nicht und löst Salz auf.